Das Jahr 2020 geht zu Ende! Eigentlich ist das immer so, wenn am Kalender der 25. Dezember erscheint, dann ist das Jahresende nicht mehr fern. Ansprache des Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin. Auch der Bayerische Ministerpräsident wendet sich an sein Volk. Somit wird es auch für geo-net Zeit auf das schon fast vergangene Jahr zurückzublicken. Ein Rückblick mit Stolz und Wehmut, nicht immer objektiv, aber mit Herzblut.
Januar 2020:
Die Kandidatinnen und Kandidaten für die Stadtrats- und Kreistagswahl sind bereits im November 2019 aufgestellt worden. Wir gehen mit viel Optimismus ins Jahr der Kommualwahl 2020.
Gemeinsam mit Landrat Florian Töpper hofft auch geo-net auf eine Behördenansiedlung (Verlagerung einer Finanzbehörde mit 300 Arbeitsplätzen) im Landkreis, vielleicht in Gerolzhofen. Die Hoffnung wird enttäuscht: Die Stadt Schweinfurt erhält den Zuschlag. Warum? Die Begründung kennen wir nicht.
In China ist ein Reissack umgefallen und ein Virus hat sich in einer vorher nahezu bei uns unbekannten Millionenmetropole verbreitet. Was kommt da auf uns zu?
Beim Neujahrsempfang wurde die Auszeichnung „GEO innovare“ von geo-net an die Verantwortlichen der Gerolzhöfer Städtepartnerschaften vergeben. Die Laudatio auf die Geehrten hielt Landrat Florian Töpper.
Feburar 2020:
Vor und im geo-net-Wahltreff in der Marktstraße ist immer reger Betrieb.
März 2020:
Erfolg: Noch vor dem Lock-Down kann der Erfolg gefeiert werden: Mit Thomas Vizl (1.853 Stimmen), Stefanie Döpfner (1.415), Kerstin Krammer-Kneißl (1.251) und Guido Herbig (753) hat die Liste jetzt vier Sitze im Stadtparlament. Damit setzt sich die Erfolgsgeschichte der Liste fort: 2002 und 2008 jeweils einen Sitz, ab 2014 drei Sitze und ab Mai 2020 jetzt vier Räte. CSU, Die Jungen und BfG (zusammen bisher 9 Sitze) treten jetzt nur noch als CSU an und bekommen nur 7 Sitze.
Enttäuschend: Über das Ergebnis der Stadtratswahl wird in der Mainpost nur in geringem Umfang berichtet. Bei früheren Wahlen füllte die Stadtratswahl die Lokalseiten. Gefiel das Ergebnis nicht? Oder liegt der Grund in der ständigen Unterbesetzung der Redaktion seit dem Ausscheiden von Norbert Finster und Norbert Vollmann? Auffallend ist, dass sich im Jahr 2020 mehrere „neue“ Redaktionsmitarbeiter wieder aus der Redaktion verabschiedet haben.
April 2020:
Stefanie Döpfner, Kerstin Krammer-Kneißl und Guido Herbig, die Neuen geo-netler im Stadtrat, sowie die Neuen im Kreistag (Johannes Weiß, Brigitte Lenhard-Scheithauer, Kathrin Tröster und Stefanie Döpfner) bereiten sich intensiv auf die ersten Sitzungen im Stadtrat oder Kreistag vor. Corona-bedingt sind die Treffen nicht an einem Ort, sondern in Konferenzen im Netz oder per Whatsapp. Für alle von uns eine neue Erfahrung, aber es geht auch.
Der Stadtrat Schweinfurt beschließt in der letzten Sitzung mit der alten Besetzung über die Steigerwaldbahn und fordert die Erstellung der Potentialanalyse. Ein Erfolg für die Schweinfurter Grünen und sehr wichtig für Gerolzhofen und für die Landkreise Schweinfurt und Kitzingen. Im Nachhinein wird klar: die Zustimmung der Mehrheit der CSU war Teil der Kooperationsvereinbarungen zwischen CSU und Grünen. Ohne diese Zustimmung wäre die Kooperation im neuen Stadtrat Schweinfurt nicht möglich gewesen.
Die Schweinfurter Stadträte wurden von Bahnreaktivierungsfreunden begrüßt. Mit dabei die neuen Gerolzhöfer Stadträtinnen Stefanie Döpfner und Kerstin Krammer-Kneißl. Im Hintergrund MdL Paul Knoblach.
Mai 2020:
Die ersten Sitzungen eines Kommualparlaments sind – besonders für die „Neuen“ – etwas besonderes. Da sich die Mehrheitsverhältnisse im Kreistag geändert haben (einen neue „Bunte Mehrheit“ aus SPD, Freien Wählern und Grünen unterstützen Landrat Florian Töpper), bekamen erstmals alle demokratischen Fraktionen einen Stellvertreterposten des Landrats. Und die Ausschüsse erhalten mehr Gewicht und können jetzt nicht mehr nur beraten, sondern auch beschließen.
Die neue Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, mit Beteiligung aus Gerolzhofen: Kathrin Tröster, Stefanie Döpfner, Udo Rumpel, Birgit Schmitt (Fraktionsvorsitzende), Thomas Vizl, Paul Knoblach, Brigitte Lenhard-Scheithauer und Johannes Weiß (Fraktionsvorsitzender).
In der Mai-Sitzung des Kreistags wurde Thomas Vizl mit großer Mehrheit zum Stellvertretenden Landrat gewählt.
Die erste Sitzung des Stadtrats in Gerolzhofen war diesmal unspektakulär. Die Ausschusssitze und die Referentenposten wurden einvernehmlich vergeben: Stefanie Döpfner ist Referentin für Kindergärten, Kerstin Krammer-Kneißl ist Referentin für Kultureinrichtungen und -initiativen und Guido Herbig wurde zum Referent für Natur, Umwelt, Wald, Flur gewählt.
Juni 2020:
Damit Bürgerinnen und Bürger sich an der politischen Arbeit konkret beteiligen können, gründet geo-net zwei Arbeitsgruppen: „Gesundheit“ und „Barrierefreiheit/Inklusion“. Erste Ergebnisse wurde bereits vorgelegt.
Auf die Details kommt es an, sonst ist eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht möglich. geo-net tritt seit Jahren für eine kommunale Behindertenbeauftragte ein. Bisher ohne Erfolg. Wir bleiben dran.
Juli 2020:
Unser geo-net Antrag zum “Gelben Band” wurde im Gerolzhöfer Stadtrat mit 18:2 Stimmen angenommen.
August 2020:
Der Regen ist auch im Jahr 2020 in Unterfranken Mangelware. Der Klimawandel zeigt hier deutlichste Auswirkungen, das 2-Grad-Ziel ist bei uns bereits überschritten. Der Wald leidet.
Es gründet sich ein neues Bündnis für einen Nationalpark Steigerwald: steigibleibt
September 2020:
Zentrales Thema der Kreistagsfraktion sind die Maßnahmen gegen den Klimawandel: Die Fraktion stellt den Antrag „Schaffung der Stelle einer Klimaschutzmanager*in im Landratsamt Schweinfurt“. Der Ausschuss für Kreisentwicklung befürwortet mit 12:1 Stimmen (nur die AfD ist dagegen).
Oktober 2020:
Bereits seit dem Sommer liegt dem Stadtrat ein Angebot für die Errichtung eines privat geführten Naturkindergartens vor. Da die Stadt dringend weitere Betreuungsplätze benötigt, aber die finanziellen Mittel fehlen, eine durchaus bedenkenswerte Option. Um den Prozess zu beschleunigen und neu anzustoßen, hat die geo-net-Fraktion selbst einen Antrag mit Standortvorschlägen in den Stadtrat eingebracht.
Seit Monaten geistert ein Vorschlag von Staatssekretär Gerhard Eck durch die Medien: Die Trasse der 50 Kilometer langen Steigerwaldbahn soll eine Teststrecke für autonomes Fahren werden. Konkretes dazu bleibt der CSU-Politiker bis heute schuldig. Wahrscheinlich hat auch die immer wieder ins Spiel gebrachte ZF AG in Schweinfurt wenig Interesse an dieser Teststrecke. Die Gegner der Bahnreaktivierung versuchen damit solchen Ablenkungsmanövern die Reaktivierung der Strecke zu hintertreiben. geo-net ist nicht gegen eine Teststrecke: Eine Teststrecke, zum Beispiel in Gerolzhofen, könnte Zubringerdienste für eine moderne Bahnstrecke übernehmen.
Die von der staatlichen Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) durchgeführte Potentialanalyse über die Reaktivierung der Steigerwaldbahn soll Anfang 2021 abgeschlossen werden. geo-net erwartet ein ausreichendes Potential für eine Reaktivierung. Dies wurde bereits 2017 in einer Studie des Instituts für Geographie und Geologie der Universität Würzburg festgestellt. Wir erwarten, dass die Wissenschaftler der BEG dem erheblichen Druck aus Teilen der CSU um Staatssekretär Gerhard Eck standhalten und die Potentialanalyse nach rein fachlichen Argumenten erarbeiten. Da letztendlich eine moderne und attraktive Bahn entstehen soll, darf die BEG auch nicht an den vorhandenen oder früheren Haltestellen, die um die Jahrhundertwende zwischen 19. und 20. Jahrhundert entstanden, festhalten. In einem modernen Bayern muss man auch neu und unkonventionell denken!
November 2020:
11,5 Hektar gutes Ackerland wird für die Ansiedlung des Norma-Logistizentrums an der Alitzheimer Straße und somit für 200 Arbeitsplätze und ein paar Silberlinge geopfert. Die Mehrheit im Stadtrat hat somit auch die nicht unerhebliche Belastung durch zusätzlich 300 bis 340 LKW-Fahrten täglich zu verantworten.
Nach dem zukünftigen „Satellit“-Baugebiet im Süden der Stadt (Nützelbach 2) ein weiterer Schlag gegen einen harmonische städtebauliche Entwicklung und ein Beitrag zur unnötigen Versiegelung von Acker- oder Naturflächen. Noch ungelöst ist aus Sicht von geo-net die Zufahrt zum Baugebiet „Nützelbach 2“ von der Schallfelder Straße.
Dezember 2020:
Das Jahr geht zu Ende. Es bleiben viele Dinge ungelöst. Beispielsweise die Sanierung oder der Neubau von Grund- und Hauptschule in Gerolzhofen, die Sanierung des Markplatzes, die Finanzlage der Stadt nach der Corona-Pandemie…
Entscheidend für die Region, damit auch für die Stadt Gerolzhofen und den Landkreis Schweinfurt, werden die Folgen des Klimawandels werden. Gelingt es uns die Folgen abzumildern und rechtzeitig und umfassend die Weichen zu stellen? Wie wirken sich Trockenheit und zunehmende Hitzeperioden auf Natur, Landwirtschaft, Wohngebiete aus? Kann die Wasserversorgung sichergestellt werden? Gelingt uns der Schutz vor den Schäden von Hochwassern nach Starkregenereignissen? … Das sind die wichtigsten Themen der Zukunft. Die schlimme Corona-Pandemie lenkt von diesen Zukunftsthemen ab.