Der deutsche Historiker Andreas Kossert zeigt in seinem aktuellen Werk, dessen Untertitel „Eine Menschheitsgeschichte“ auf die globale und historische Dimension des Themas verweist, dass Flucht und Vertreibung seit Jahrtausenden keine beklagenswerten Ausnahmen darstellen, sondern die traurige Regel sind.
Nicht zufällig heißt eines der Kapitel „Die endlose Geschichte der Flucht“. Indem er die zeitlichen Ebenen ineinander verwebt, macht Kossert deutlich, dass sich alle Vertreibungen ähneln und die Menschen, gleich welcher Herkunft, Nationalität oder Religion, immer wieder dieselben Erfahrungen machen. Seien es Flüchtlinge aus Armenien, Ostpreußen, Indien oder Syrien: Sie alle berichten nicht nur in ganz ähnlichen Worten über den quälenden Verlust der Heimat und die grenzenlosen Schrecken der Flucht, sondern auch darüber, wieviel Ablehnung, Vorurteile und auch Hass Flüchtlingen entgegenschlagen – selbst bei Landsleuten. Dagegen helfen vor allem persönliche Begegnungen und der Austausch von (Flucht)-Erfahrungen, so Kossert.
Könnte es deshalb nicht ein Schule machendes Beispiel sein, wenn sich hierzulande etwa die Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, Spätaussiedler aus der früheren Sowjetunion sowie Kriegsflüchtlinge vom Balkan, Syrien und Afghanistan zusammenfänden, um miteinander über ihre Schicksale zu sprechen? Vielleicht stellen sie dabei fest, dass sie viel mehr vereint als trennt!
Das Buch ist 2020 im Siedler Verlag erschienen.
ISBN: 978-3827500915
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