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Ist die Steigerwaldbahn noch zu retten?

Wenn es nach Timo Meißner, den Inhaber der Firma Gleisrückbau Meißner geht, dann sicher nicht. In der heutigen Ausgabe der Mainpost konnte er seine Sicht der Dinge ausführlich und breit erläutern. Kaputte Schwellen, abgefahrene Gleise, "Kein Teil ist mehr verwertbar" ... . Nur warum hat die Firma, die sich wie der Name sagt, auf "Gleisrückbau" spezialisiert hat, dann die Strecke gekauft? Herr Meißner ist Geschäftsmann. Er hat sicherlich vor dem Kauf die Strecke begutachtet. Und er will, das ist legitim, damit Geld verdienen.

Die Mitglieder der Kreistage von Kitzingen und Schweinfurt sind keine Geschäftsleute und sie verdienen ihr Geld in anderen Berufen. Die Arbeit im Kreistag ist ehrenamtlich. Die Kreisräte sind dem Allgemeinwohl verpflichtet. Hier geht es die Entwicklung der Landkreise, um das Wohl der Landkreisbewohner, um Mobilität und Umwelt.

Meißner ärgert sich über die Diskussion um die Steigerwaldbahn. Angeblich werden von den Bahnbefürwortern immer nur Halbwahrheiten erzählt und er fordert die Kosten und die Folgen für die Bevölkerung darzulegen. Er hat nicht begriffen, dass wir genau dies seit Jahren fordern. Wir wollen, dass endlich durch die staatliche Bayerische Eisenbahngesellschaft ein Gutachten mit Darlegung der Fakten, einschließlich der Kosten einer Reaktivierung, erstellt wird. Allerdings müssen auch Vorteile für Regionalentwicklung und für die Umwelt mit berücksichtigt werden. Im Kreistag Schweinfurt habe ich vorgeschlagen eine vergleichende Untersuchung mit dem CSU-Vorschlag "autonom fahrende Busse plus separater Radweg" durchzuführen. Dann lägen auch die Kosten für diesen Vorschlag auf dem Tisch. Hierzu sagt Herr Meißner nichts. Auch die CSU, allen voran Gerhard Eck und Lothar Zachmann, haben sich zu meinem Vorschlag bisher nicht geäußert.

Herr Meißner nennt zwar für die Schotterarbeiten für die Busstraße von rund 40 Kilometern Kosten von 750 000 Euro, also rund 18.750 Euro pro km. Nicht enthalten sind die Asphaltarbeiten, also der Oberbau der neuen Straße. Wie würden hier die Kreuzungen gesichert? Wer bezahlt überhaupt den Betrieb der autonom fahrenden Busse? Bei der Bahn ist das klar geregelt: die staatliche Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) schreibt die Strecke aus und bezahlt dem Betreiber dann einen festgelegten Betrag. Die BEG bzw. der Freistaat Bayern erhält dafür vom Bund Geld für den Nahverkehr. Wer übernimmt den Unterhalt der Straße, wer ist für Verkehrssicherung zuständig, wer übernimmt im Winter den Streu- und Räumdienst? Wer wird Eigentümer der Straße? Viele ungeklärte Fragen, die auch die Mainpost nicht stellt.

Hier zusammengefasst die Fakten:

  • Im Jahr 2003 verpachtet die DB die Strecke an ein privates Unternehmen. Die erforderlichen Unterhalts- und Erneuerungsmaßnahmen werden nur im geringen Umfang durchgeführt. Bis 2007 werden noch Transporte der US-Army (schwere Züge mit Panzern usw) durchgeführt.
  • 2006 fanden sich in Gerolzhofen einige Eisenbahnfreunde zusammen und gründeten die Interessengemeinschaft Steigerwaldexpress, später Fördervein Steigerwaldexpress. Viele Aktivitäten und Gespräche mit Bürgermeistern und Entscheidungsträgern bringen keine Erfolge.
  • 2016 stellt die SPD-Fraktion in Gerolzhofen einen Antrag zur Entwidmung. Die Mehrheit des Gerolzhöfer Stadtrats stimmt zu.
  • Bei einer eilig organisierten Unterschriftensammlung sprechen sich 2.568 Unterzeichner für die Reaktivierung der Bahnstrecke aus. Erstunterzeichner ist u.a. Lothar Zachmann (CSU). Die Unterschriften werden an Staatssekretär Gerhard Eck übergeben, der in München auch für die BEG zuständig war. Im Kreisausschuss deutete Gerhard Eck an, auch die geforderten 1000 Fahrgäste pro RKm (Reaktivierungskriterium) für die Steigerwaldbahn außer Acht zu lassen: „Es können auch 800 sein.“
  • 2017 beaufragt der Förderverein das Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg mit der Erstellung einer Potentialanalyse für die Strecke. Die sog. Schliephake-Studie ergibt, dass auf der Gesamtstrecke das 1000-Rkm-Kriterium erfüllt wird, im Nordteil sogar deutlich übererfüllt. Problematisch ist der Südteil, wegen der fehlenden Anbindung in Kitzingen.
  • Im August 2017 wird die Schliephake-Studie vom Förderverein an alle Gemeinden und an die Landkreise versendet. Mit der Bitte die Studie an alle Gemeinde- oder Stadträte weiterzuleiten. Dies ist in einigen Gemeinden nicht geschehen. Über die Studie wird in den Medien ausführlich berichtet.
  • Die BEG bestätigt, dass es "sich grundsätzlich um ein objektives Gutachten handelt, dessen Ergebnisse auch grundsätzlich als belastbar und plausibel angesehen werden können."
  • Obwohl die Studie die Potentiale und Möglichkeiten der Strecke aufzeigen, stellen alle Gemeinden (außer der Stadt Schweinfurt) Anträge auf Entwidmung der Steckenabschnitte. Die Potentialanlyse wird in den Kommunalparlamenten kaum diskutiert, Vertreter des Fördervereins werden nicht eingeladen.
  • Im Koalitionsvertrag 2018 sprechen sich CSU und Freie Wähler für die Reaktivierung von stillgelegten Eisenbahnstrecken aus, "wo es sinnvoll und möglich ist."
  • Am 07.01.2019 beschließt der Stadtrat Gerolzhofen auf Initiative von geo-net, unterstützt durch Freie Wähler, SPD und Bürgermeister Wozniak, die Rücknahme des Entwidmungsantrags.
  • Am 28.01.2019 findet im Landratsamt Schweinfurt auf Initiative von Landrat Florian Töpper eine Bahnkonferenz statt. Befürworter und Gegner nehmen teil und können sich einbringen. Neben dem Schliephake-Gutachten wird auch ein Gutachten, beauftragt durch den Landkreis, durch Kobra vorgetragen.
  • Am 14.03.2019 faßt der Kreistag Schweinfurt einen Beschluss und macht ein "langfristiges Verkehrsinteresse" für die Strecke geltend und spricht sich somit gegen eine Entwidmung aus. Der Landkreis Kitzingen zieht nach. Auch große Teile der CSU stimmen zu.
  • Nahezu gleichzeitig zu den Kreisentscheidungen veröffentlicht die DB ein Verkaufsangebot: Für 780.000 Euro (Mindestkaufpreis) will die DB die ca. 576.665 m² zwischen Sennfeld und Etwashausen verkaufen.
  • Alle Versuche den Verkauf politisch zu stoppen (auch im Landtag) sind erfolglos. Die Bahn hat es - nach jahrzehntelangem Stillstand - plötzlich sehr eilig. Der Verkauf erfolgt an Fa Meißner Gleisrückbau. Ist der zeitliche Zusammenhang mit den politischen Entscheidungen durch die gewählten Kreistage Zufall?
  • Juli 2019: der Verkehrsplaner Wittek-Brix legt ein innovatives Konzept zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn vor. Eine kombinierte Bahn-Strassenbahn soll auch durch die Innenstädte von Schweinfurt und Kitzingen fahren und damit auch die Anbindung von Kitzingen gewährleisten. Bei gut besuchten Veranstaltungen wird das Konzept der Öffentlichkeit erläutert.
  • Am 9. Dezember 2019 stellt die CSU Unterfranken (Vorsitzender Gerhard Eck) ein Alternativkonzept mit autonom fahrenden Bussen plus Fahrradweg auf der Strecke vor, ohne allerdings die Rahmenbedingungen und Kosten zu erläutern.
  • Ebenfalls am 9.12. beschließt der Kreistag Kitzingen die Anerkennung der Reaktivierungskriterien und damit den ersten Schritt zu einer Reaktivierung. Der Landkreis Schweinfurt zieht am 12.12. nach. Die CSU setzt einen Finanzierungsvorbehalt durch.
  • Wieder fast gleichzeitig mit den Kreistagsbeschlüssen baut die Fa Meißner ein Stück Gleis im entwidmeten Teil bei Kitzingen ab. Wir Grüne sehen darin eine Provokation gegenüber den gewählten Kreisgremien.
Jetzt ist, da die Reaktivierungskriterien von beiden Kreistagen anerkannt wurden, die Bayerische Eisenbahngesellschaft am Zuge. Erkennt sie, wie bei der Strecke Volkach-Seligenstadt, die Schliephake-Potentialanalyse an oder erstellt sie eine neue Untersuchung?

Es gibt hier einige zeitliche "Zufälle", die uns zu denken geben!

Thomas Vizl, Stadtrat in Gerolzhofen, Kreisrat im Landkreis Schweinfurt

Einladung

zum geo-net-Neujahrsempfang 2020!

Zum 13. mal seit 2008 lädt geo-net. Netzwerk für Gerolzhofen die Bürgerinnen und Bürger aus Gerolzhofen und der Region zum Neujahrsempfang ein. Wie in den vergangenen Jahren will die kommunalpolitische Liste innovative und interessierte Leute aus Gerolzhofen und der Region zusammenzubringen, damit neue Kontakte, orts- und parteiübergreifend, geknüpft werden können. Aus den gewonnenen Anregungen und Kontakten sollen sich neue Ideen und Initiativen entwickeln.


Regelmäßig werden zum Neujahrsempfang auch „besondere Gäste“ hinzugeladen. In der Vergangenheit waren dies z.B. der ehemalige Forstamtsleiter aus Ebrach, Dr. Sperber, der CSU-Kommunalpolitiker Lothar Zachmann, Bernhard Beck von Beck Energy, Landrat Florian Töpper, der oberfränkische Bezirkstagspräsident Dr. Denzler und die Integrationsbeauftragte der Stadt Schweinfurt, Funda Ersindigil.

In diesem Jahr haben ist der Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Bayerischen Landtag, Ludwig Hartmann, der "besondere Gast". Neben Hartmann werden weitere Gäste aus der Politik, darunter Paul Knoblach (MdL) und Landrat Florian Töpper, erwartet.

Auch 2020 wird die Auszeichnung "GEO innovare" vergeben. Beim Neujahrsempfang 2016 wurde der Hammelburger Hans-Josef Fell für seinen weltweit bahnbrechenden Einsatz für die Erneuerbaren Energien ausgezeichnet. 2017 haben wir die Flüchtlingshelfer aus Gerolzhofen für Ihren so wichtigen unermüdlichen Einsatz mit der Auszeichnung geehrt. 2018 wurden zwei Gerolzhöfer Familien ausgezeichnet, die ihre historischen Gebäude mit großem Einsatz saniert und damit für die Zukunft Gerolzhofens erhalten haben. 2019 ging die Auszeichnung an den Eine-Welt-Laden in Gerolzhofen. Die Preisträger des Jahres 2020 werden noch bekannt gegeben.

Der Neujahrsempfang ist auch eine Gelegenheit die KandidatInnen und Kandidaten zur Stadtrats- und Kreistagswahl 2020 kennenzulernen.

Zum geo-net – Neujahrsempfang 2020
am Freitag, 31. Januar 2020, ab 19 Uhr, im FC-Sportheim in Gerolzhofen
laden wir Sie/Dich sehr herzlich ein!

Live-Musik und ein Buffet gehören wie immer zum geo-net-Neujahrsempfang!

Wir bitten zur besseren Planung möglichst um Ihre Anmeldung: Per Mail: kontakt@geo-net.net oder auf Facebook Facebook/Netzwerk für Gerolzhofen

Birgid Röder, Stadt- und Kreisrätin
Thomas Vizl, Stadt- und Kreisrat
Toni Niedermeier, Stadtrat
Barbara Stanzel, geo-net-Sprecherin
Stefanie Döpfner, Platz 1 der Stadtratsliste
Kerstin Krammer-Kneißl, Platz 3 der Stadtratsliste
und das geo-net - Team

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geo-net-Wahllokal eröffnet

Das geo-net-Wahllokal in der Marktstraße 15 wurde am vergangenen Samstag eröffnet. Jeden Samstag zwischen 10 und 12 Uhr sind Kandidatinnen und Kandidaten der Liste im Wahllokal. Bei Kaffe und Kuchen können Gespräche über Kommunalpolitik in Gerolzhofen und im Landkreis geführt werden.
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von links: Brigitte Lenhard-Scheithauer, Thomas Vizl, Kornelia Rößner

geo-net auf der Grünen-Kreistagsliste

Bereits in den vergangenen 6 Jahren vertraten mit Birgid Röder und Thomas Vizl zwei geo-net-StadträtInnen die Interessen der Bevölkerung im Kreistag Schweinfurt. Beide kandidieren wieder für den Kreistag auf der Liste von Bündnis 90 / Die Grünen.
Die Agraringenieurin Brigitte Lenhard-Scheithauer aus Donnersdorf führt die Liste an. Weitere Kandidatinnen und Kandidaten aus Gerolzhofen und dem südlichen Landkreis kandidieren auf der Liste:
  1. Brigitte Lenhard-Scheithauer (Donnersdorf)
  2. Johannes Weiß (Werneck)
  3. Kathrin Tröster (Niederwerrn)
  4. Paul Knoblach (Garstadt/Bergrheinfeld, Mitglied des Bayerischen Landtags, Kreisrat = KR)
  5. Birgit Schmitt (Ettleben/Werneck, KR)
  6. Johannes Neupärtl (Hergolshausen/Waigolshausen)
  7. Beate Kubitza-Lun (Euerbach)
  8. Walter Rachle (Sennfeld, KR)
  9. Nicole Werth (Niederwerrn)
  10. Udo Rumpel (Mühlhausen/Werneck, KR)
  11. Christine Böhm (Schwebheim)
  12. Thomas Vizl (Gerolzhofen, geo-net, KR, Stadtrat = SR)
  13. Kornelia Rößner (Alitzheim/Sulzheim)
  14. Stefan Memmel (Niederwerrn)
  15. Ulrike Ammon (Maibach/Poppenhausen)
  16. Matthias Reimers (Werneck, Marktgemeinderat = MGR)
  17. Ulrike Hochrein (Bergrheinfeld)
  18. Johannes Schmid (Dittelbrunn)
  19. Renate Beck (Waigolshausen)
  20. Gunter Häckner (Oberwerrn/Niederwerrn)
  21. Stefanie Döpfner (Gerolzhofen, geo-net)
  22. Christian Schäflein (Hausen/Schonungen)
  23. Helga Jurisch (Sennfeld, Gemeinderätin = GR)
  24. Peter Matl (Weyer/Gochsheim)
  25. Ingrid Turenne (Bergrheinfeld)
  26. Thomas Horling (Mainberg/Schonungen)
  27. Manuela Hartmann (Oberwerrn/Niederwerrn)
  28. Hubert Lutz (Ettleben/Werneck)
  29. Barbara Kraus (Sömmersdorf/Euerbach)
  30. Thomas Fuchs (Werneck)
  31. Bettina Häckner (Oberwerrn/Niederwerrn)
  32. Norbert Ledermann (Üchtelhausen)
  33. Lilan Wolpert (Sennfeld)
  34. Anton Niedermeier (Gerolzhofen, geo-net, SR)
  35. Ronja Kuschel (Gochsheim)
  36. Stephan Renger (Geldersheim)
  37. Sabine Braun (Grafenrheinfeld)
  38. Florian Tully (Gerolzhofen, geo-net)
  39. Marion Braun (Gochsheim)
  40. Georg Rüttiger (Kronungen/Poppenhausen)
  41. Elke Niedermeier (Gerolzhofen, geo-net)
  42. Gerold Schömig (Sennfeld, GR)
  43. Rita Weber (Sennfeld)
  44. Andreas Müller-Wolpert (Sennfeld)
  45. Dr. Roswitha Ziegler (Werneck, 3. Bürgermeisterin, MGR)
  46. Kurt Stehr (Gerolzhofen, geo-net)
  47. Heike Spitzner (Gochsheim)
  48. Bernd Lemmerich (Obbach/Euerbach)
  49. Luise Schottky (Stettbach/Werneck)
  50. Sebastian Tietze (Sennfeld, GR)
  51. Doris Diem (Hausen/Schonungen)
  52. Josef Hart (Geldersheim)
  53. Irene Keller (Hergolshausen/Waigolshausen)
  54. Stefan Reith (Werneck)
  55. Isolde Eisenmann (Kolitzheim)
  56. Josef Gräf (Michelau im Steigerwald)
  57. Brigitte Stevenson (Schleerieth/Werneck)
  58. Gustav Tietze (Sennfeld)
  59. Patricia Kaspar (Sulzheim)
  60. Birgid Röder (Gerolzhofen, geo-net, KR, SR)
Kreistagsliste der Grünen im Landkreis Schweinfurt
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