Sowohl aus dem Kreis der Befürworter als auch von den Gegnern der Norma-Ansiedelung wurden zahlreiche Anmerkungen in der Umfrage gemacht.
Hier eine Zusammenfassung der wesentlichen Kommentare und Hinweise.
Befürworter des Großlagers
Aus den Reihen der Befürworter des Logistiklagers kommen Hinweise, dass der Verkehr nicht durch Gerolzhofen oder die umliegenden Dörfer fahren sollte, sondern über die B 286 abgewickelt werden muss.
Viele weisen darauf hin, dass dann, wenn das Projekt nicht in Gerolzhofen gebaut wird, es woanders entstehen wird.
Häufig wird argumentiert, dass man sich 200 Arbeitsplätze nicht entgehen lassen sollte.
Mehr Ausbildungsplätze für junge Menschen würden durch das Normalager entstehen. Darauf weist ein Kommentar hin.
Die Befürworter sehen einen generellen Gewinn für Gerolzhofen. Positive Effekte für den Einzelhandel in Gerolzhofen werden erwartet.
In der Ansiedelung von Norma und mit den zu erwartenden Steuereinnahmen wird eine Chance für Gerolzhofen gesehen, die Schulden des städt. Haushalts begleichen zu können.
Andere aus den Reihen der Befürworter wünschen sich eine Abstimmung in der Bevölkerung zu diesem Projekt.
Ein Kommentar enthält die Aussage, dass wir alle einkaufen wollen und es daher irgendwo Lager geben muss.
Vorteile durch steigende Immobilienpreise sieht ein Beitrag, weil Wohnraum in Gerolzhofen und den anliegenden Gemeinden noch interessanter wird.
Andere in Gerolzhofen ansässige Betriebe erzeugen ebenfalls LKW-Verkehr. Deshalb sollte beim Großlager von Norma nicht mit anderen Maßstäben gemessen werden, so Hinweise in den Kommentaren. In diese Kategorie passen auch Hinweise auf andere Lärmquellen wie der Go-Kart-Bahn in Gerolzhofen, die eine Belastung für die Umwelt darstellen.
Ein Kommentar weist auf Baulücken im Neubaugebiet Nützelbach hin und sieht die Nutzung einer Gewerbefläche, die keine schädlichen Industrieabfälle in die Umwelt entlässt und damit auch keine Böden verseucht, als gute Sache.
Mehrere Anmerkungen weisen darauf hin, dass der Sinn von Gewerbegebieten ist, dort Gewerbe anzusiedeln.
Gegner des Großlagers
Von Seiten der Gegner wird vor allem der enorm zunehmende LKW-Verkehr als Hauptargument gegen die Ansiedlung genannt. Das erhöhte Verkehrsaufkommen schade nicht nur der Stadt, sondern auch der Region in punkto Lebensgefühl, Umweltschutz und Sicherheit. Die B286 sei für das Verkehrsaufkommen nicht ausreichend dimensioniert – ein 4-spuriger Ausbau wäre vielleicht nötig. Die zusätzlichen Steuereinnahmen stünden in keinem Verhältnis zu den Ausgaben, die die nächsten Jahre auf uns zukommen würden.
Die Schnellstraße (B286) quille bereits heute über vor LKW-Verkehr.
Mönchstockheim und Donnersdorf leiden heute schon unter dem Abkürzungsverkehr der LKWs.
So ein Großlager gehöre unmittelbar an eine vorhandene Autobahn – möglichst mit eigener Ein-/ und Ausfahrt. „Mit Sicherheit werden viele LKW-Fahrer aus Zeit- und Mautersparnis ihren Weg über die Dörfer und durch Gerolzhofen suchen.“
Ein Kommentar spricht auch die Wohnsituation in Gerolzhofen an. Sollten Menschen zuziehen wollen, werde es auf Grund des Wohnungs- und Grundstückmangels in Gerolzhofen kaum Möglichkeiten geben, diese vor Ort anzusiedeln. Somit komme zum enormen LKW-Verkehr noch der Pendlerverkehr hinzu.
Als zweites mehrfach angebrachtes Gegenargument wird die enorme Flächenversiegelung genannt, die in keiner Relation zu den zu erwartenden Arbeitsplätzen und den zu erwartenden Gewerbesteuereinnahmen stehe. „Versiegelung von 11,5 ha durch nur eine Firma mit ca. 200 Arbeitsplätzen mit beschränkten Berufsprofilen steht in keinem Verhältnis zueinander. Auch die angeblichen möglichen Steuereinnahmen stehen dank anstehender Abschreibungen des Baus in weiter Ferne, sind somit keineswegs so gesichert, wie angekündigt.“
Die Stadt verbaue sich durch dieses Großprojekt außerdem die Möglichkeit, durch kleine und mittelständische Unternehmen, die nur einen Bruchteil der Fläche beanspruchen, ein größeres heterogenes Arbeitsplatzangebot zu schaffen.
Einige Kommentatoren verweisen auf das Kaufland Logistikzentrum in Donnersdorf. „Gerolzhofen kann nach Donnersdorf schauen, hier werden die Beschäftigten zumeist mit Mindestlohn bezahlt. Die Beschäftigten kommen überwiegend aus Ungarn und Osteuropa. Wir müssen eine ländliche Region bleiben und werden zukünftig diesen Wert viel mehr wertschätzen. Die wunderschöne Steigerwaldregion wird in den nächsten Jahrzehnten als Erholungsgebiet immer wichtiger.“
„Es sei unverantwortlich, Gerolzhofen und seine umliegende Landschaft durch ein unästhetisches Großlager völlig zu entstellen und zusätzlich 11,5 Hektar kostbaren Lebensraum für immer zu zerstören. Nachhaltigkeit funktioniert anders!“, so ein Kommentator.