Der Flächenfraß ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Die drohenden Gefahren und tatsächlichen Auswirkungen des Flächenverbrauchs für bzw. auf Mensch, Tier- und Pflanzenwelt sind massiv: Fruchtbare Böden gehen verloren, Landschaft und Naturräume werden zerschnitten und zersiedelt, die Biodiversität geht weiter zurück.
Der Landkreis Schweinfurt ist, was den Flächenverbrauch, d.h. den Flächenfraß anbelangt, bayernweit mit deutlichem Abstand an vorderster Stelle dabei, nämlich an zweiter Stelle hinter dem Landkreis Haßberge. Obwohl der Landkreis Schweinfurt von 2014 bis 2016 lediglich einen Zuwachs der Einwohnerzahl von gerade einmal 1,0 % aufweisen konnte, nahm der Flächenverbrauch auf der grünen Wiese im selben Zeitraum um 3,9 % zu (Quelle: Das verbaute Land: Flächenverbrauch in Bayern – ein interaktiver Internet-Beitrag des BR).
Zu diesem Missverhältnis trägt auch die Stadt Gerolzhofen bei, denn hier waren im Jahr 2016 bereits 22,0 % der zur Verfügung stehenden Gemeindefläche bebaut (Wohn-, Gewerbe- und Verkehrsflächen). Dies ist ein sehr hoher Wert für eine ländliche Kleinstadt! Dabei sind das aktuelle Neubaugebiet „Nützelbach I“, der neue Rewe und Aldi mit ihren großen Parkplätzen noch gar nicht miteinbezogen, während der ehemalige Rewe und der Gebäudekomplex des alten EDEKA und des Baumarkts mit der dazugehörigen Parkplatzfläche leerstehen.
Der Fertigstellung von ca. 80 neuen Wohngebäuden in den Jahren zwischen 2014 und 2017 in der Stadt Gerolzhofen steht die leicht sinkende Einwohnerzahl trotz Nützelbach I (und Migrationszuwachs) gegenüber (Quelle: Statistik kommunal – Bayerisches Landesamts für Statistik LfStat).